Eines der ersten Beispiele für molekulare Systematik ist die Arbeit von Sarich und Wilson aus dem Jahre 1967. Durch Messung der immunologischen Reaktion von Serumalbuminen verschiedener Primaten konnten die Autoren zeigen, dass Menschen, Schimpansen und Gorillas im Bezug auf das untersuchte Protein genetische Übereinstimmung aufweisen und sich vom Orang Utang deutlich abgrenzen lassen. Aus ihren Ergebnissen konnten sie die phylogenetische Entstehung von Mensch, Schimpanse und Gorilla auf einen Zeitpunkt vor ca. 5 Millionen Jahren datieren und lösten damit heftige Diskussionen aus, denn die bis zu diesem Tage gültige Theorie ging von ca. 15 Millionen Jahren getrennter Entwicklung aus. Erst 1982 (Andrew & Cronin) wurde die Theorie von Sarich und Wilson durch neue Fossilfunde bestätigt. (Verena Vonnemann, Rekonstruktion der Phylogenie der Opisthobranchia (Mollusca, Gastropoda) mit Hilfe molekularer Methoden, Dissertation, Bochum 2005)